Selbständig machen mit Networkmarketing. So einfach geht's.
Networkmarketing ist für viele ein spannender Einstieg in die Selbständigkeit. Es bietet dir die Möglichkeit, mit geringem Startkapital ein eigenes Business aufzubauen, Produkte zu verkaufen, und gleichzeitig ein Netzwerk aus Partnern und Kunden aufzubauen. Doch gerade im Networkmarketing gibt es viele Missverständnisse darüber, was es bedeutet, selbständig zu sein – und welche Schritte notwendig sind, um professionell und erfolgreich zu arbeiten.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du dich im Bereich Networkmarketing selbständig machen kannst, worauf du achten musst und welche steuerlichen Vorteile du nutzen kannst.
Was bedeutet es mit Networkmarketing selbständig zu sein?
Einer der häufigsten Irrtümer im Networkmarketing ist, dass viele nicht wissen, dass sie selbständig tätig sind, sobald sie Provisionen für ihre Arbeit erhalten. Der Moment, in dem du Produkte verkaufst oder Partner in dein Team aufnimmst und dafür Geld bekommst, bist du kein Hobby-Unternehmer mehr, sondern gewerblich tätig.
Das bedeutet:
🔆 Du musst ein Gewerbe anmelden. Ohne Gewerbeanmeldung bist du nicht offiziell selbständig – und das kann rechtliche Konsequenzen haben.
🔆 Du musst deine Einnahmen und Ausgaben dokumentieren und deinen Gewinn versteuern.
🔆 Du solltest für deine Tätigkeit die entsprechenden Versicherungen prüfen, z. B. eine Berufshaftpflichtversicherung.
Die ersten Schritte in eine Selbständigkeit im Networkmarketing.
Wenn du im Networkmarketing durchstarten möchtest, gibt es ein paar wesentliche Schritte, die du beachten solltest:
1. Informiere dich über die Firma und Produkte
Bevor du in einem Networkmarketing-Unternehmen aktiv wirst, ist es entscheidend, die Firma genau unter die Lupe zu nehmen. Welche Werte vertritt das Unternehmen? Gibt es ethische Standards, die dir wichtig sind, wie Nachhaltigkeit oder fairer Handel? Diese Aspekte beeinflussen nicht nur dein eigenes Engagement, sondern auch, wie glaubwürdig du bei potenziellen Kunden und Partnern wirkst.
Ebenso wichtig ist es, die Produkte zu testen. Du kannst nur authentisch verkaufen, wenn du zu 100 % hinter dem stehst, was du anbietest. Überlege dir, ob die Produkte zu deiner Lebensweise passen. Wenn du beispielsweise für Kosmetikprodukte wirbst, sollten sie deinen Ansprüchen genügen und idealerweise zu deinem Alltag passen. Lies außerdem Erfahrungsberichte anderer Verkäufer, um einen Eindruck zu gewinnen, wie erfolgreich andere mit diesem Unternehmen sind.
2. Gewerbeanmeldung
Die Gewerbeanmeldung ist der erste offizielle Schritt in deine Selbständigkeit. Dafür gehst du zum Gewerbeamt in deiner Stadt oder Gemeinde und füllst einen Antrag aus. Dieser Prozess ist unkompliziert und dauert oft nur wenige Minuten.
Wichtig: Auf dem Formular musst du deine Tätigkeit beschreiben. Hier reicht eine allgemeine Beschreibung wie „Vertrieb von Produkten im Rahmen des Networkmarketings“. Nach ein paar Wochen erhältst du einen Fragebogen vom Finanzamt, da du dich nun auch steuerlich beim Finanzamt anmelden musst. Ohne eine korrekte Gewerbeanmeldung arbeitest du in einer rechtlichen Grauzone, was zu Problemen führen kann – also besser gleich professionell starten. Das hat auch den Vorteil, dass du zukünftige Kosten als Betriebsausgabe absetzen kannst.
Bitte überlege dir vorher unbedingt, ob es zu Beginn sinnvoller wäre, vorerst im Nebenerwerb zu gründen.
Dazu habe ich einen Beitrag geschrieben. ➡️ Hier findest du ihn.
3. Steuerliche Pflichten verstehen
Viele, die im Networkmarketing starten, unterschätzen die steuerlichen Anforderungen. Doch keine Sorge – mit der richtigen Vorbereitung ist das gut machbar.
Kleinunternehmerregelung:
Sicherlich hast du im Zusammenhang mit der Selbständigkeit schon etwas von der Kleinunternehmerregelung gehört. Falls dein Umsatz im ersten Jahr unter 22.000 Euro bleibt, kannst du die diese Regelung nutzen. Das bedeutet, dass du keine Umsatzsteuer erhältst und somit auch nicht ans Finanzamt abführen musst. Dadurch wird die Buchhaltung einfacher, und du sparst dir den Aufwand, Umsatzsteuer-Voranmeldungen einzureichen. Allerdings gibt es auch ein paar wichtige Details, die mit der Kleinunternehmerregelung einhergehen, denn es gibt nicht nur Vorteile.
Das habe ich unter anderem ganz genau in meinem Gründungsleitfaden beschrieben, denn es lässt sich nicht in einem Satz erklären. ➡️ Schau ihn dir hier gerne an.
Einnahmenüberschussrechnung (EÜR):
Diese einfache Form der Buchhaltung ist für Kleinunternehmer ideal. Du listest hier alle Einnahmen und Ausgaben auf und ermittelst so deinen Gewinn. Da es auch hier gewisse Regeln gibt, würde ich dir empfehlen, von Beginn an mit einem entsprechenden Buchhaltungsprogramm zu arbeiten. Ich empfehle hier gerne Lexoffice. Hiermit arbeite ich selbst auch.
Tipp: Nutze Apps oder Tools, um deine Belege digital zu erfassen und deine Finanzen zu organisieren. So behältst du den Überblick.
4. Deine Zielgruppe definieren
Im Networkmarketing sind nicht „alle“ deine Kunden. Der Schlüssel zu langfristigem Erfolg liegt darin, eine klare Zielgruppe zu identifizieren. Überlege dir, welche Bedürfnisse und Probleme deine Produkte lösen können.
Wenn du beispielsweise im Bereich Gesundheit und Wellness tätig bist, könnten gestresste Berufstätige oder Menschen, die einen aktiven Lebensstil anstreben, deine Zielgruppe sein. Je besser du deine Zielgruppe kennst, desto gezielter kannst du sie ansprechen – sei es durch Social Media, persönliche Gespräche oder Veranstaltungen.
Nimm dir genug Zeit dafür. Frag dich:
Was sind die Herausforderungen deiner Kunden?
Welche Werte und Wünsche haben sie?
Wo und wie erreichst du sie am besten?
Eine präzise Zielgruppenanalyse spart dir nicht nur Zeit, sondern steigert auch die Effektivität deines Marketings.
5. Ein starkes Netzwerk aufbauen
Networkmarketing lebt von Beziehungen. Ein starkes Netzwerk aus Kunden, Partnern und Unterstützern ist das Fundament deines Erfolgs. Doch wie baust du so ein Netzwerk auf?
Persönliche Kontakte:
Im Network heißt es gerne, beginne mit Menschen, die du kennst. Doch bei vielen ist dieses nicht positiv behaftet. Daher möchte ich dir empfehlen nur mit denen in deinem nahen Umfeld zu sprechen, bei denen du das Gefühl hast, sie sind dafür offen. Stelle ihnen die Produkte und das Geschäft vor und frage, ob sie jemanden kennen, der davon profitieren könnte oder Interesse hätte. Dein bestehendes Umfeld kann dir als Einstieg helfen, ist aus meiner Sicht aber mit Vorsicht zu genießen.
Online-Präsenz:
Nutze soziale Medien, um dich als Expertin in deinem Bereich zu positionieren. Teile regelmäßig Inhalte, die einen Mehrwert bieten, und interagiere mit deinen Followern. Authentizität ist hier der Schlüssel.
Veranstaltungen:
Nimm an Messen, Workshops oder Netzwerkveranstaltungen teil, um neue Kontakte zu knüpfen. Dort triffst du Menschen, die sich für dein Thema interessieren oder dich weiterempfehlen könnten.
Denke daran:
Es geht nicht darum, sofort etwas zu verkaufen. Zunächst geht es um Vertrauen und langfristige Beziehungen. Dein Netzwerk wird mit der Zeit wachsen, wenn du kontinuierlich dranbleibst.
Kosten, die du im Networkmarketing als Betriebskosten absetzen kannst
Ein großer Vorteil der Selbständigkeit sind die steuerlichen Möglichkeiten. Viele Kosten, die im Zusammenhang mit deiner Tätigkeit entstehen, kannst du als Betriebsausgaben absetzen. Hier sind ein paar Beispiele:
Arbeitszimmer:
Falls du zu Hause einen Raum hast, den du ausschließlich für dein Business nutzt, kannst du die Kosten anteilig absetzen.
Büromaterial:
Drucker, Papier, Stifte – alles, was du für deine Tätigkeit benötigst, kann abgesetzt werden.
Fortbildungen:
Seminare, Onlinekurse oder Workshops, die dir helfen, besser zu verkaufen oder dein Netzwerk auszubauen, zählen als Betriebsausgaben.
Reisekosten:
Fahrten zu Kundenterminen oder Veranstaltungen können ebenfalls abgesetzt werden.
Telefon und Internet:
Auch die Kosten für beruflich genutzte Geräte und Anschlüsse können teilweise geltend gemacht werden.
Produktproben:
Wenn du Produkte kaufst, um sie deinen Kunden vorzustellen, kannst du diese ebenfalls steuerlich absetzen.
Vorteile und Herausforderungen im Networkmarketing
Vorteile
Flexibilität:
Du bestimmst, wann und wie viel du arbeitest.
Geringes Startkapital:
Im Vergleich zu anderen Geschäftsmodellen brauchst du nur eine geringe Anfangsinvestition.
Wachstumspotenzial:
Mit der richtigen Strategie kannst du ein stabiles Einkommen erzielen.
Herausforderungen
Disziplin:
Es braucht Durchhaltevermögen und Struktur, um erfolgreich zu sein.
Ablehnung:
Nicht jeder wird dein Angebot annehmen – das gehört dazu.
Unregelmäßige Einnahmen:
Besonders am Anfang können deine Einnahmen schwanken.
Fazit:
Selbständig machen mit Networkmarketing kann eine Chance sein.
Networkmarketing ist eine großartige Möglichkeit, um in die Selbständigkeit zu starten – vorausgesetzt, du bist dir der rechtlichen und steuerlichen Anforderungen bewusst. Indem du die ersten Schritte planst, deine Zielgruppe klar definierst und dich steuerlich gut aufstellst, kannst du dein Networkmarketing-Business professionell und erfolgreich führen.
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Um dir den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern, habe ich eine Checkliste für Gründerinnen erstellt. Mit dieser Checkliste kannst du Schritt für Schritt durchgehen, was für deinen erfolgreichen Start im ersten Schritt wichtig ist. So behältst du den Überblick, erkennst deine Stärken und kannst gezielt an deiner Idee arbeiten.
Selbständig machen mit Networkmarketing ist nicht nur möglich – es kann ein Weg sein, finanzielle Unabhängigkeit und persönliche Erfüllung zu erreichen. Ist es etwas für jeden? Grundsätzlich ja, doch nicht jeder liebt es. So wie ich z.B.
Finde deinen eigenen Weg, lass dich nicht beirren oder verunsichern, doch bleib bei deinen Werten. Starte mutig und mit Durchblick, denn böse Überraschungen lieben wir alle nicht, oder?
Deine Stefani
Stefani Rauh
Hi, ich bin Stefani und ich helfe dir dabei, dich selbständig zu machen und deine Zukunft neu zu gestalten. Ohne viel Schnick Schnack aber mit Erfahrungen aus 28 Jahren Selbstständigkeit.